Programm am Finaltag, Bildnachweis: Deutscher Saunabund
Sommermärchen
Check-in ab 9:00 Uhr
Zum Finaltag war bestes Sommerwetter mit bis zu 30 °C vorhergesagt und das wurde dann auch geliefert. Es wurde dann einer der besten Sommertage 2024.
Schon vor Beginn der Öffnung bildete sich eine lange Schlange vor dem Eingang an der Strandstraße.
Für die, die sich gegen 9:00 Uhr in die Schlange einreihten, dauerte es 45 Minuten bis zum Check-in und dem Erhalt des Tickets-Gutscheins.
Sehr schön und hilfreich war auch der ausgehändigte Flyer, der das tagesaktuelle Aufguss-Programm des Finaltags und zur Orientierung für die Erstbesucher einen Plan der Anlage enthielt.
Bei zügigem Duschen reichte das dann noch zum ersten Aufguss um 10:00 Uhr mit René Hoppstock.
Drei Tickets
Der Ticket-Gutschein konnte gegen drei Tickets für die Wettbewerbsaufgüsse im SATAMA-Theater eingetauscht werden.
Besonders beliebt waren die Tickets für den Titelverteidiger und Lokalmatador Farid Beu. Diese waren gegen 12:00 Uhr bereits komplett ausverkauft.
Kein Ticket zu haben, hieß aber nicht zwingend, dass man deshalb nicht an dem Aufguss teilnehmen konnte, sondern nur, dass man erst jeweils warten musste, bis die Gäste mit Tickets in der Sauna waren.
Ein Ticket garantierte den entspannten Eintritt und man konnte sich noch auch noch kurz vor Beginn links oder rechts vor dem Eingang im Schatten anstellen.
Waren alle mit Ticket drin, kamen dann nach und nach die Gäste an die Reihe, die sich ohne Ticket direkt in der Mitte Richtung Pool angestellt hatten.
Stoßweise wurden nach Verfügbarkeit dann auch die letzten freien Lücken auf den Saunabänken geschlossen.
Das Füllen der Plätze wurde vom SATAMA Team immer sehr gut organisiert, sodass eigentlich immer alle Interessierten noch hereinkamen.
So kam ich als Letzter sogar noch in den ausverkauften Aufguss von Farid Beu.
Souveräner "Türsteher" für die letzten Meter am Eingang war wie bei vielen Sauna-Veranstaltungen Rainer.
Farid Beu, Bildnachweis: Deutscher Saunabund
3, 2, 1 Aufguss
Immer knapp 5 Minuten vor dem Beginn des Aufgusses wurde die Sauna für die Gäste geöffnet.
Durch den verkürzten Ablauf am Finaltag mit nur 45 Minuten zwischen den Aufgüssen war auch die Moderation von Melvin verkürzt. Das hieß für ihn noch mehr Quatsch in noch kürzerer Zeit.
Danach begann der Countdown: "3, 2, 1: Aufguss!" und "One, Two, Three Family". Die Türen wurden geschlossen, die Show konnte beginnen!
Begleiter, Stammgäste und Fans
Das Publikum bei einer Aufgussmeisterschaft rekrutiert sich zum einen durch den Tross der Betriebe, die ihre Aufgießer und Aufgießerinnen schicken. Je nach Anlage sind das schon Gruppen im zweistelligen Bereich.
Dazu kommen Stammgäste der Anlage und nicht zuletzt die Gruppe der Saunabegeisterten, die aus der ganzen Republik und teilweise sogar aus dem benachbarten Ausland anreisen, um ihre Aufguss-Stars zu erleben.
Das heißt, eigentlich fast alle Gäste haben eine genaue Vorstellung hat, welcher Aufguss besonders sehenswert sein wird.
Die Altmeister und Lokalmatadoren
Gleich vier der in den letzten Jahren erfolgreichen Altmeister konnten sich für das Finale qualifizieren.
Darunter waren auch die beiden Lokalmatadoren Farid Beu und Alexander Hoffmann und die Sieger von 2019 und 2018 Marcel Hetzel und Gabriel Pekala.
Alex wollte "nie erwachsen sein" und goss in verschiedenen Kostümen, unter anderem als Pippi Langstrumpf auf. Musikalisch war es nicht so meines. Als Gesamt-Show jedoch ein Erlebnis!
Marcel hatte 2019 souverän mit seinem Aufgfuss "Pompeii" gewonnen. Für mich der Grund, mein erstes Ticket für "The Time" einzusetzen.
Seinen selbstgebauten Vulkan hatte er gegen eine Zeitmaschine getauscht. In den 3 Runden kämpfte er in einer Welt, in der Zeit die Währung ist. Die Story nahm für meinen Geschmack etwas zu viel Raum ein und unterbrach dabei den Fluss der Show.
Technisch brillierte Marcel wie erwartet und war für mich einer der drei besten, die ich im Wettbewerb gesehen hatte.
Auch bei Farids Show hätte ich mir weniger Stimme aus dem Off und mehr Fluss gewünscht. Technisch wie immer großes Kino! Farid ist vermutlich über die letzten Wettbewerbe hinweg der erfolgreichste Aufgießer Deutschlands.
Marcel Hetzel, Bildnachweis: Deutscher Saunabund
Unforgettable
Kevin Reuschling hatte ich als Geheimtipp auf meiner Liste und dafür mein zweites Ticket eingesetzt.
Die Story war ein Drama mit Happy-End in einem Bergwerksstollen in „Bad Durroheim“ im Jahr 1865. Oder wie es in der Beschreibung hieß: "Taucht eine in eine emotionale Reise eines Vaters, der in den tiefen einer Mine nach Hoffnung sucht."
Kevin überraschte gleich zu Beginn damit, dass er mit Mikrofon singend gleich seinen eigene Soundtrack stimmkräftig ergänzte.
In der Geschichte verlor er als Stollenmitarbeiter sein Augenlicht, was er mit einer Augenbinde nachbildete.
Es war für mich nicht nachzuvollziehen, wie er damit ohne Fehler wedeln und unfallfrei um den Ofen kommen konnte. Unglaublich!
Das war unvergesslich, genauso wie seine fehlerfreie, ein- und beidhändige Wedeltechnik. Düfte von Patchouli bis Limette und Pfefferminze ergänzen seine Show.
Nicht nur für mich einer der drei besten Aufgüsse des Wettbewerbs.
Kevin Reuschling, Bildnachweis: Deutscher Saunabund
Das Dreamteam
Die Brüder Bißlich waren für viele die Favoriten im Team-Aufguss. Auch ich hatte dafür mein drittes und letztes Ticket eingesetzt.
Die Story versprach: "Ein Wissenschaftler sucht nach Perfektion und Vollkommenheit. Doch gibt es dies überhaupt? Wie möchte er dies erreichen?"
Unglaublich beeindruckend waren ihre perfekt synchronen langen Wedelgänge mit vielen sehr unterschiedlichen Figuren um den Ofen.
Das passte ohne Augenkontakt auf den Takt genau.
Bei den Düften waren die zwei Kannen Kaffee mit frisch aufgebrühten Bohnen das Schmankerl.
Zwei kleinere Handtuchfehler störten das "Project Perfect" nicht.
Die beiden aus dem Bahia in Bocholt unterstrichen eindrucksvoll ihren Anspruch auf die Verteidigung des Titels.
Zur Überraschung der Saunagäste hatte auch Moderator Melvin seinen Bruder bei der Moderation in der Sauna dabei. Die beiden Brüder waren wie die Bißlichs sehr gut abgestimmt und rockten die Moderation.
Hendrik und Florian Bißlich, Bildnachweis: Deutscher Saunabund
Der Schamane
Der perfekte Showaufguss erzählt eine kleine Geschichte, die nebenher läuft, ohne den Fluss der gesamten Darbietung zu stören.
Die Musik ist perfekt dazu abgestimmt, die Handtuchbewegungen passen zum Beat und zur Story. Unterstützt wird dies dann noch durch passende Düfte.
Kacpers Schamanen-Aufguss hatte diese Punkte wohl auch auf seiner Liste und jeden dieser Punkte perfekt umgesetzt.
Zur Story: Der Schamane muss verschiedene spirituelle Prüfungen ablegen, um König der Schamanen zu werden.
Die erste Prüfung betraf den Wind: Die Prüfungen wurden immer anspruchsvoller, die Wedelbewegungen auch.
Die dramatischen Kämpfe wurden durch die Musik perfekt begleitet, die Bewegungen waren auf dem Beat!
Styrax-Rauch, Kakoa, Blutorange, Pfefferminz und Wild Forest waren die passenden Duftbegleiter.
Technisch war die Wedeltechnik perfekt. Vor allem neue, noch nicht gesehene Bewegungen begeisterten das Publikum. Höhepunkt war das Jonglieren mit zwei Handtüchern. Während das eine Handtuch in die Luft flog, wurde das andere Handtuch auf die freie Wurfhand gewechselt und weiter gedreht, um mit der jetzt freien Übergabehand das Handtuch aus der Luft wieder zu fangen und zu drehen. Und das ging über mehrere Runden!
Insgesamt: perfekter Flow, ausgezeichnete Technik. Verdientermaßen der erste Platz!
Der Schamane, Bildnachweis: Deutscher Saunabund
Siegerehrung
Die Siegerehrung war wegen des um 21:00 Uhr anstehenden Achtelfinales der Fußball-Europameisterschaft verkürzt worden. So wurde in den letzten Minuten der Verleihungen und Danksagungen bereits das Public Viewing gestartet. Ein dann später zurückgenommenes Tor der Deutschen Mannschaft zum 1:0 führte so zu einem zusätzlichen Jubel, der die bisherige schon große Begeisterung noch in den Schatten stellte.
Im Gegensatz zum Spiel in Dortmund hielt das Wetter am Scharmützelsee, sodass es für viele noch ein langer Fußballabend im Freien wurde.
Ergebnisse Single
Bei den Singles konnten sich gleich drei Teilnehmer durchsetzen, die nicht schon in den Vorjahren auf dem Treppchen standen.
Sieger wurde der Kacper Zawadzki von der meri Sauna am Kulkwitzer See bei Leipzig, Zweiter wurde Kevin Reuschling vom Solemar aus Bad Dürrheim,
Dritter Dominik Pomorin aus dem Fürthermare in Fürth.
Die Sieger beim Einzel, Bildnachweis: Deutscher Saunabund
Ergebnisse Team
Im Team gewannen wie 2023 die Brüder Hendrik und Florian Bißlich aus dem Bahia in Bocholt, zweiter wurde das SATAMA Team mit Emma Eichhorn und Joseph Albeus, das im Vorjahr noch auf dem dritten Platz war.
Dritte wurden die beiden Newcomer Loren Schäfer & Stefan Neacsu von der bora Sauna am Bodensee.
Die Sieger beim Teamwettbewerb, Bildnachweis: Deutscher Saunabund
Fazit
Die Veranstaltung war für mich das Sommermärchen 2024. Perfektes Sommerwetter, sehr gute Stimmung, perfekt organisierte Weltklasse-Aufgüsse in einer tollen Saunaanlage.
Selfie mit Kacper und Sead von Saunagut, Bildnachweis: Bildnachweis: mens-sauna.de
Blick vom Pool zum Scharmützelsee, Bildnachweis: SATAMA, Beate Wetzel